Ein Hochzeitspaar besuchte einen Sex-Resort. Lies alles darüber, Teil 2

Der Artikel setzt ab Teil 1 fort:

Egal, ob du bereit bist, deine Seiten zu zeigen oder nicht, du wirst trotzdem eine großartige Zeit haben, da beide Seiten fast identische unglaubliche Schwimmbecken, Whirlpools, Restaurants, Bars und Bereiche zum Entspannen bieten. Außerdem ist Jamaika wunderschön. Einfach nur das Wetter und die Landschaft aufzunehmen, ist an sich schon ein Erlebnis.

Allerdings finden alle Partys auf der Nacktseite statt, und sie verfügt über eine Bar im Pool. Menschenmassen sind dort bereit, entweder zu swingen (ein Mann in seinen Dreißigern erzählt mir, dass er zu Hedonismus kommt, um "herumzuvögeln", weil er ein "Mannesschlamp" ist) oder Freundschaften mit gleichgesinnten, sexpositiven Menschen zu schließen (ein anderer erzählt mir, dass er einfach glücklich ist, bei Leuten zu sein, die ihn weder für seine Liebe zum Sex noch für seine Polyamorie verurteilen).

In den Schwung der Dinge kommen

Im Laufe der Woche bleibt das, was Janet gesagt hat, bei uns hängen. Hedonismus erlaubt es wirklich, füreinander genauso da zu sein wie für Gruppensex. Zwischen all dem ständig zur Schau gestellten fleischlichen Sex (ernsthaft, du kannst nicht mal aus deinem Zimmer gehen, um einen Kaffee zu holen, ohne jemanden beim Sex zu sehen, und ich finde das großartig) schafft es das Resort eindrucksvoll, ein romantischer Ort für echte sexuelle Verbindungen zu sein.

Du kannst nicht mal aus deinem Zimmer gehen, um einen Kaffee zu holen, ohne jemanden beim Sex zu sehen.

Wenn wir nicht im Urlaub sind, haben mein Mann und ich unterschiedliche Zeitpläne und sind beide ziemlich gestresste Menschen, also hat uns Hedo geholfen, mental und sexuell wieder auf Kurs zu kommen und uns total füreinander zu begeistern. Vielleicht liegt es daran, dass wir von Paaren umgeben sind, die total verliebt sind und genauso bereit sind, sich zu teilen (ihre Tipps, ihre Erfahrungen und ihre Partner), oder an der so positiven Atmosphäre, dass nicht mal ein Engländer Scham empfinden kann. Vielleicht ist es auch beides.

Trotzdem hatten mein Partner und ich bis zum dritten Tag den Plan "wir sind nur hier, um zu beobachten" aufgegeben und sind in das Treiben des Resorts, nun ja, voll eingestiegen. Nachdem wir zu 75 Prozent aus Tequila bestanden und uns einen Joint aus der Cannabis-Apotheke geteilt hatten, zog mein Mann plötzlich seine Hose aus und marschierte zielstrebig zur Nacktseite, und ich folgte aufgeregt.

Es hat weniger als eine Stunde gedauert, bis wir Freunde gefunden haben, nachdem wir zu unserer ersten Party am Nacktpool gegangen sind. Es war nicht die transaktionale Umgebung, die wir befürchtet hatten. Stattdessen ähnelte es den meisten Sexpartys in Großbritannien, bei denen die meisten Menschen einfach Freunde finden, Geschichten teilen und die Atmosphäre genießen wollen. Der Sex, wenn er passiert, ist nur ein glücklicher Bonus.

Bis zur dritten Nacht von insgesamt acht hatten wir uns eine Routine angeeignet: Wir trafen uns regelmäßig mit unseren Stammfreunden zum Abendessen, gingen zur Party, die Hedo für seine Gäste veranstaltet hatte, und beendeten die Nacht mit Gruppensex im Nacktpool - mal eine Orgie hier, mal ein Dreier da, umgeben von Zuschauern. Danach holten wir uns Jerk Chicken Wings an der Bar am Nacktpool und plauderten über unser Leben. Und es ist surreal, wie natürlich sich das alles im Hedo anfühlt.

Eine Woche voller Premieren

Es ist keineswegs perfekt. Die Zimmer müssen dringend renoviert werden (etwas, das sie in den nächsten Jahren planen) und unsere Klimaanlage hat mitten in der Nacht überall in unserem Zimmer ausgelaufen. Es gab auch ein paar unangenehme Momente, in denen ein Mann mich ohne Zustimmung intim berührte, und ein Mitarbeiter bat mich, das Resort mit ihm zu verlassen, damit er mit mir in einem benachbarten Resort sprechen könne. Mitarbeitern ist es strikt untersagt, am Spiel im Hedo teilzunehmen, und sie sollen keinen Kontakt zu Kunden pflegen, daher dachte ich, dies sei ein unüberlegter Versuch, außerhalb des Hedo-Geländes zu flirten. Ich habe beiden gesagt, sie sollen sich verpissen, und auch andere um mich herum, die es gesehen haben. So frustrierend diese Vorfälle auch waren, es war gut zu spüren, dass diejenigen im Lifestyle mich schützen, die wissen, warum so etwas inakzeptabel ist. Ich habe definitiv nicht diese Unterstützung erfahren, wenn die gleichen Probleme in Bars zu Hause auftreten.

Trotzdem, bis zum Ende der Woche, als wir jedes Restaurant ausprobiert hatten, auf jede erdenkliche Art und Weise mit mehr Menschen Sex hatten, als wir uns vorgestellt hatten, und sogar an der Hochzeit (natürlich nackt) des Paares teilgenommen hatten, mit dem wir ein Taxi vom Flughafen geteilt hatten. Wir hatten so enge Freundschaften mit den Menschen geschlossen, mit denen wir gespielt hatten, dass wir Kontakte ausgetauscht und Vereinbarungen getroffen hatten, um nebeneinander liegende Zimmer für das nächste Jahr beim Hedo Swing Break zu buchen. Wir sind jetzt stolzer Teil der Hedo-Community, die es als zweites Zuhause bezeichnet.

Im Kern ist Hedo drei Dinge: reichhaltig, befreiend und erkenntnisreich. Es ist unmöglich, sich bei so viel Unterhaltung zu langweilen oder sich selbstbewusst zu fühlen, wenn alle deine sexuell positiven Ansichten teilen. Und es gibt so viel beim Swingen zu lernen, über deine eigene Sexualität, die anderer Menschen und alle Variationen des Lifestyles. Diejenigen, die seit einiger Zeit ethische Nicht-Monogamie praktizieren, werden zu Experten für ihren eigenen Körper und ihre Grenzen. Es gibt etwas Hoffnungsvolles daran, mit so vielen Menschen eingetaucht zu sein, denen es einfach egal ist, wenn die Welt sich manchmal anfühlt, als werde sie jeden Tag sexuell negativer.

Für mich war Hedo ein Resort voller Erstes: erstes Dreier, erstes Vierer, erste Orgie, erste Mal, dass ich Sex mit einer Frau hatte und keine Angst vor homophoben Zeugen hatte. Erstes Mal, dass ich Sex in der Öffentlichkeit oder vor anderen Menschen hatte. Erstes Mal, dass ich jemanden Sex haben sah, während er im Takt zu LMFAO's "Sexy and I Know It" mitsang und tanzte. Und das erste Mal, dass ich jemanden Ringe werfen sah - und zwar von seinem eigenen Hintern aus.

Ich freue mich darauf, nächstes Jahr zurückzukehren und noch mehr "Erstes" von meiner Liste zu streichen. Paare, die seit Jahrzehnten hingehen, versichern mir: "Hedo ist nie dasselbe."